Tanja Kinkel |
TanjaKinkel – da denkt man gleich an das Mittelalter, an Historische Handlungen und
auch an den Puppenspieler. Dieses Buch ist vor kurzem erst im Fernsehen
gewesen. Ich habe es leider verpasst, den Film anzuschauen ☹.
Aber
nicht nur historische Romane, nein auch Jugendbücher, Fantasy und Thriller gehören
zum Repertoire von Tanja Kinkel. Genauso wie Gegenwartsliteratur
und ein Gesellschaftsroman. Aber das Hauptgenre bleibt immer noch der
historische Teil.
Übrigens,
die Galerie auf ihrer Homepage ist auf jeden Fall mal ein Besuch wert. Und ich freue mich sehr, das so eine bekannte Autorin Zeit für meine Fragen hatte! Danke
liebe Tanja für das interessante Interview!
·
Wie kamst
Du auf die Idee zum letzten Buch?
o
Als ich vor ein
paar Jahren die Biographie der Gebrüder Grimm von Steffen Martus las,
erinnerten mich Jacob und Wilhelm von den Persönlichkeiten her an Sherlock
Holmes und Dr. Watson. Außerdem rief mir diese Biographie wieder ins
Gedächtnis, dass Annette von Droste-Hülshoff und ihre Schwester Jenny mit den
Grimms bekannt waren, und mehrere Märchen zu der berühmten Sammlung beigetragen
hatten. Die Droste hat mit der
„Judenbuche“ eine der frühesten Kriminalerzählungen in der deutschen Literatur verfasst.
All das ergab in meinem Kopf die Gleichung „Grimms + Droste = Krimi“!
·
Sind
dort eventuell biografische Elemente mit darin verarbeitet?
o
Von mir? Nein.
Von den Grimms und den Drostes, selbstverständlich.
·
Ist
schon ein neues Buch in Bearbeitung und wenn ja, möchtest Du mir kurz verraten,
worum es diesmal geht?
o
Ich arbeite
derzeit an einem Band mit Kurzgeschichten, die in Abenberg angesiedelt sind, wo
ich im letzten Mai als Turmschreiberin lebte.
·
Wie
recherchierst Du für Deine Bücher?
o
Zunächst über
Bibliotheken, bei zeitgenössischen Themen auch durch Gespräche, und gegen Ende
der Recherchephase, wenn es möglich ist, an den Handlungsorten der Romane.
·
Hast Du
lange gebraucht, um einen Verlag zu finden, der Deine Bücher druckt und
herausbringt?
o
Nein. Ich hatte
das große Glück, mit meinem ersten Roman gleich einen Verlag zu finden.
·
Du
schreibst ja hauptsächlich historische Romane. Wie bist du dazu gekommen?
o
Durch eine große
Faszination für die Geschichte, die in sich so viele interessante unterschiedliche
Epochen und Persönlichkeiten birgt.
·
Warum
der Bezug auf Grimm?
o
Siehe Punkt 1.
·
Du warst
bestimmt nicht immer Autor. Welchen Beruf hast Du vor dem Schreiben ausgeführt
und seit wann bist Du am Schreiben.
o
Ich war immer
Autorin. Meine Romane erschienen während meines Studiums, bis ich fertig mit
dem Studieren war, hatte ich mich genügend etabliert, um von ihnen leben zu
können, so dass ich nie einen Zweitberuf ausüben musste. Was das Schreiben
betrifft, bei der ersten Kurzgeschichte, von der ich weiß, dass ich sie
aufgeschrieben, nicht nur erdacht habe, war ich acht Jahre alt.
·
Wann hast
Du herausgefunden, dass Du das Schreiben hauptberuflich machen möchtest
o
Das wollte ich
immer schon. Ich befürchtete nur, längere Zeit mit der Verlagssuche zu
brauchen, und hatte daher vor, eventuell Journalistin zu werden oder im
akademischen Bereich zu bleiben, bis ich einen Verlag gefunden hätte. Das
erwies sich jedoch als nicht nötig.
·
Hat
sich Dein Leben verändert, als Du Dein erstes Buch herausgebracht hast?
o
Kaum. Bei dem
ersten Roman hatte ich nur zwei, drei Lesungen, und schickte alle Freunde und
Verwandte in sämtliche Buchhandlungen, um nach ihm zu fragen. Den großen
Durchbruch hatte ich erst mit dem dritten Roman, und hier war die größte
Veränderung die wachsende Anzahl an Lesereisen sowie die gelegentliche Frage:
„Sind Sie die Tanja Kinkel“? in Buchhandlungen. Mit „gelegentlich“ meine ich
sehr gelegentlich, nicht mehr als fünfmal im Jahr. So ist es geblieben.
·
Wie sieht
momentan Dein Alltag aus? Wieviel Zeit verbringst Du mit dem Schreiben? Und wie baust Du den Alltag in das Schreiben
ein?
o
Derzeit arbeite
ich an einem Buch, also sitze ich den größeren Teil der Zeit an meinem
Computer, und hin und wieder mache ich einen Spaziergang.
·
Hast Du
noch Projekte, die Du in Zukunft erreichen oder beenden willst?
o
Ich habe eine
Idee für einen weiteren Krimi, der gleichzeitig eine komplexe Liebesgeschichte
sein wird, zeitgenössisch. Mehr kann ich dazu nicht sagen.
·
Was hat
dir dein Vater und was hat dir deine Mutter mitgegeben?
o
Alle beide:
Liebe, Verantwortungsbewusstsein, das Vertrauen, meine Ziele erreichen zu
können.
·
3
Dinge, die zu einem perfekten Tag dazu gehören?
o
Etwas Neues
kennen zu lernen, die Gegenwart eines geliebten Menschen, und Schokolade.
·
Welcher
Film bringt dich zum Lachen und welcher zum Weinen?
o
Lachen: Manche mögen’s heiß.
o
Weinen: Meine
ersten Filmtränen vergoss ich mit 12 für E.T.
·
Welches
Buch kannst du uneingeschränkt empfehlen und warum?
o
Meine
natürlich. Okay, jetzt ernsthaft:
Watership Down – Unten am Fluss von Richard Adams bleibt für mich einer der
schönsten Romane für Kinder und Erwachsene gleichermaßen.
·
Lebensmotto?
o
Carpe Diem.
·
Was
würdest du deinen Lesern gerne einmal sagen?
o
Danke, dass Ihr
mir mein Leben als Autorin ermöglicht!
·
Bestimmt
wirst Du oft in Interviews das Gleiche gefragt. Welche Fragen kannst Du nicht
mehr “lesen” und welche Frage würdest Du gerne einmal beantworten?
o Die häufig gestellten Fragen habe ich auf meiner Website gelistet
und beantwortet:
·
Planst Du Deine Bücher immer von Anfang bis Ende
oder verselbstständigt sich ein Charakter auch mal?
o
Es kommt schon
einmal vor, dass eine Nebenfigur einen größeren Raum einnimmt, als ursprünglich
geplant. Aber wenn jemand von mir zum Sterben bestimmt ist, dann stirbt er oder
sie auch, ganz gleich, wie sehr mir die Figur ans Herz gewachsen ist.
·
Hast du selber schon mal die Orte/Gegenden bereist
von denen Du in deinen Romanen so schreibst? Und was lässt Dich immer wieder
solche Orte für Deine Romane auswählen?
o
Die meisten
Handlungsorte habe ich besucht. Immer ist es nicht möglich – z.B. wurde der
Haupthandlungsort von „Im Schatten der Königin“ schon vor 200 Jahren
niedergerissen -, aber oft genug. Ich
wähle nicht die Orte, sondern die Themen wählen mich, und damit auch die
Handlungsorte.
·
Wie gehst du mit negativen Rezensionen um?
o Ich ärgere mich und lese mir als
Ausgleich eine positive durch.
·
Was magst du überhaupt nicht in Büchern?
o Wenn sie mich langweilen.
Klasse Interview und ich bin gerade total am lachen, weil ich auch bei E.T. damals als ganz kleines Mädchen so geheult habe bei dem Film, dass meine Eltern den nicht weiter mit mir anschauen konnten. :-). lg Nadine von Nannis Welt
AntwortenLöschenAhc ja, E.T. sind wir "älteren" Generationen nicht alle mit aufgewachsen? :-)
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