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Journalist, Autor und
Zauberer, das hört sich nach drei verschiedenen Personen an. Aber dem
ist nicht so. Es ist kein anderer als Harry Luck. Dreimal hat er die Schreibfeder geschwungen und drei Franken Krimis gezaubert. Er besucht das Festival „Bamberg zaubert“ sehr
gerne und zaubert neuerdings auch schon mal auf seinen Lesungen. Für
mich hat er den Krimi-Zylinder herausgeholt und mir ein schönes
Interview gezaubert. Vielen Dank lieber Harry Luck.
·
·
Wie kamst Du auf die Idee zum letzten Buch?
o
Jedes Jahr findet im Sommer das Festival
"Bamberg zaubert" statt mit vielen großartigen Straßenkünstlern aus
aller Welt. Ich besuche dieses Festival immer mit großer Begeisterung, und so
entstand die Idee, eine Krimihandlung rund um dieses Festival und die Zauberei auszudenken.
Das Buch heißt "Bamberger Zauber".
·
Ist schon ein neues Buch in Bearbeitung und wenn
ja, möchtest Du mir kurz verraten, worum es diesmal geht?
o
Mein nächster Krimi erscheint im September und
wird "Bamberger Seidla" heißen. Diesmal spielt die Handlung im
glitzernden Schlager-Milieu.
·
Wärst Du lieber der Schurke oder der Gute in
Deinen Krimis, falls Du dort eine Rollenspielen könntest?
o
Eindeutig der Kommissar. Ich wollte schon als
Kind immer der Detektiv sein. Und weil mir Recherchieren Spaß macht, bin ich
dann wohl auch Journalist geworden. Und mit Blaulicht würde ich auch gerne mal
fahren.
·
Wie recherchierst Du für Deine Bücher?
o
Zunächst mal lese ich sehr viel, seitdem es
Google gibt, ist da vieles einfacher geworden. Aber das kann nicht die
Gespräche mit Menschen ersetzen und die eigenen Erlebnisse und Erfahrungen. Für
meinen Krimi "Bamberger Zauber" habe ich viel mit echten Magiern
gesprochen und sogar ein paar Zaubertricks gelernt, die ich bei meinen Lesungen
aufführe. Am Ende lasse ich einen Tisch schweben, das kommt immer ganz gut an,
weil man das von einem Autor nicht unbedingt erwartet. Aber auch bei der echten
Kripo schau ich manchmal vorbei, um mit etwas zeigen zu lassen und neugierige
Fragen zu stellen.
·
Hast Du lange gebraucht, um einen Verlag zu
finden, der Deine Bücher druckt und herausbringt?
o
Mit meinem ersten Krimi "DerIsarbulle", der 2003 erschienen ist, hatte ich großes Glück. Ich wusste,
dass der Kölner Emons-Verlag eine München-Krimi-Reihe im Programm hatte mit
Titeln von Friedrich Ani, in die meine Idee gut hineinpasste. Und so stellte
ich mein Expose vor und bekam dann bald eine Zusage.
·
Deine Krimis spielen in Bamberg und in München?
Warum als Franke München?
o
Ich bin ja weder Franke noch Münchner, aber ich
schreibe am liebsten über die Region, wo ich auch lebe. Daher sind die meisten
meiner Bücher in München und Oberbayern angesiedelt, seit 2012 lebe und
schreibe ich in und über Bamberg.
·
Du schreibst ja nicht nur Krimis? Welche Genres
sind noch von Dir und wie kam es zu verschiedenen Genre?
o
Angefangen habe ich 1998 mit einer Polit-Satire
"Das schwarze Parteibuch". Ich feiere dieses Jahr also mein 20.
Autorenjubiläum.
§
(Herzlichen Glückwunsch!!)
o
Meine ersten Bücher waren unterhaltende
Sachbücher oder "Fröhliche Wörterbücher" mit vielen Cartoons, die ein
Zeichner zugeliefert hat. Meine Krimis sind ja auch weniger knallharte
Thriller, sondern eher humorvoll unterhaltend. Mein Kommissar Horst Müller, der
in Bamberg ermittelt, ist im Grunde aus meinem Unterhaltungsbuch "Wie
spießig ist das denn?", einem "Lexikon der uncoolen Dinge",
entstanden. Demnach ist Kommissar Müller ein Spießer, wie er im Buche steht.
·
Du warst bestimmt nicht immer Autor. Welchen
Beruf hast Du vor dem Schreiben ausgeführt und seit wann bist Du am Schreiben.
o
Ich habe schon für die Schülerzeitung
geschrieben und bin über ein Schulpraktikum bei der Lokalzeitung zum
Journalismus gekommen, den ich dann professionell gelernt habe. Ich habe also
schon immer geschrieben und kann eigentlich auch nichts anderes.
·
Wann hast Du herausgefunden, dass Du das
Schreiben hauptberuflich machen möchtest?
o
Das hat sich von selbst ergeben. Als ich nach
dem Abi meinen Zivildienst in der Pressestelle eines Wohlfahrtsverbandes
begonnen habe, war mir sehr bewusst, dass ich nun erstmals hauptberuflich eine
journalistische Tätigkeit hatte. Das war ein tolles Gefühl, das ich nie wieder
missen wollte.
·
Hat sich Dein Leben verändert, als Du Dein
erstes Buch herausgebracht hast?
o
Das Bücherschreiben wurde zu einem Teil meines
Lebens, der mir viel Freude macht und immer neue Herausforderungen bietet.
·
Hast Du noch Projekte, die Du in Zukunft
erreichen oder beenden willst.
o
Mein großer Traum ist es, mal einen historischen
Roman zu schreiben. Aber ich weiß nicht, ob ich zu der dafür nötigen Recherche
die Geduld aufbringen werde.
·
3 Dinge, die zu einem perfekten Tag dazu
gehören?
o
Sonnenschein, ein Liegestuhl und ein gutes Buch.
·
Welcher Film bringt dich zum Lachen und welcher
zum Weinen?
o
Ich lache gerne über alle Filme von Helge Schneider.
Ich kann mich aber nicht erinnern, mal bei einem Film geweint zu haben. Sehr
emotional berührend fand ich aber den Film "Wie ein einziger Tag".
·
Welches Buch kannst du uneingeschränkt empfehlen
und warum?
o
Außer meinen eigenen Büchern fast alle von
Andreas Eschbach. Ich finde, dass kaum ein anderer Autor es so beherrscht,
Spannung zu erzeugen und geniale Plots zu entwickeln - und dabei ist kein Buch
wie das andere. Er versteht es immer wieder, eine utopische
Science-Fiction-Idee so glaubwürdig auszuarbeiten und den Leser auf eine
"Was-wäre-wenn"-Reise mitzunehmen. Mein Lieblingsbuch von Eschbach
ist immer noch "Das Jesus-Video".
·
Was würdest du deinen Lesern gerne einmal sagen?
o
Danke, dass Ihr meine Bücher lest. Denn sonst
hätte die ganze Mühe keinen Sinn.
·
Bestimmt wirst Du oft in Interviews das Gleiche
gefragt. Welche Fragen können Du nicht mehr “lesen” und welche Frage würdest Du
gerne einmal beantworten?
o
"Ist Harry Luck Ihr richtiger Name?",
werde ich fast immer gefragt. (Die Antwort: ja.) Und gerne würde ich mal die
Frage beantworten: "Sind Sie mit der Verfilmung Ihres Buches
zufrieden?"
§
(und wie wäre die Antwort:-D)
·
Planst Du Deine Bücher immer von Anfang bis Ende
oder verselbstständigt sich ein Charakter auch mal?
o
Es ist schon weitgehend alles geplant, die
Handlung, die Auflösung, die falschen Spuren, die Subplots ... das heißt aber
nicht, dass beim Schreiben auch mal spontane Ideen kommen, die dann auch bisher
Geplantes in Frage stellen.
·
Hast du selber schon mal die Orte/Gegenden
bereist von denen Du in deinen Romanen so schreibst? Und was lässt Dich immer
wieder solche Orte für Deine Romane auswählen?
o
Mein Buch "Versuchung" spielt zum Teil
in Bangkok. Da habe ich viele Eindrücke verarbeitet, die ich vor Ort gesammelt
habe. Ansonsten muss ich für die Schauplätze meiner Regiokrimis gewöhnlich
nicht weit verreisen.
·
Wie gehst du mit negativen Rezensionen um?
o
Die gehören zum Autorenleben dazu. Wenn sie
unsachlich oder unfair sind, dann ärgere ich mich auch schon mal. Aber nicht
lange.
·
Was magst du überhaupt nicht in Büchern?
o
Wenn Geschichten, die Stoff für 300 Seiten
bieten, auf 800 Seiten erzählt werden.
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