Ich gestehe, ich kannte ihn bisher nicht: den fränkischen Autor Marcus Emmes. Durch zufall habe ich ihn gesehen auf Facebook. Und da dachte ich mir, hey, ein fränkischer Autor -- passt zu meinen Blog :-)
Aber wer ist er nun,der Autor aus Unterfranken? Ich habe Marcus gleich angeschrieben, ob er Interesse an einen Interview hat. Hat er! Vielen lieben Dank, Marcus.
Aber jetzt will ich Euch nicht weiter auf die Folter spannen und Euch den Autor vorstellen. Die bisher erschienenen Bücher stelle ich Euch dann unten vor.
Wie kamst Du auf die Idee Buch?
Ich habe bereits in weitaus früheren Jahren angefangen Geschichten und Drehbücher zu schreiben, diese aber nie veröffentlicht. Im Urlaub auf Kreta kam eine mir sehr nahestehende Person – ein regelrechter Krimijunkie - dann auf die Idee, mal selbst was zu Papier zu bringen und auch zu veröffentlichen. Daraus erwuchs letztendlich dann auch meine Ambition. Was das Buch, bzw. die Reihe und den Plot angeht, muss ich ehrlich gestehen, ich weiß es nicht so recht. Die Idee rund um Eddi und Mesut als Charaktere war irgendwann einfach da.
Sind dort eventuell biografische Elemente mit darin verarbeitet?
Nein. Allerdings teile ich mit Eddi mindestens die Liebe zu Tieren und zur Natur. Zudem bin ich kein Freund von Smalltalk. Mit Mesut direkt habe ich nichts gemein, hingegen wünsche ich mir manchmal seine unerschütterliche Leichtigkeit auch in meinem Leben.
Du hast zwei Krimis geschrieben. Wo spielen die und warum?
In Ochsenfurt, einer kleinen Stadt am Main. Unweit von Würzburg in Unterfranken. In Ochsenfurt bin ich geboren und aufgewachsen. Und Ochsenfurt ist überaus facettenreich. Hat gefühlt irgendwie alles zu bieten bis auf eine Oper und einen Zoo :-) Und solch eine noch dazu sehr alte fränkische Stadt bietet natürlich per se eine stattliche Bühne für Geschichten jeglicher Art.
(da kann ich nur zustimmen. Die Stadt hat einiges zu bieten an alte Häuser und Co. Ein wunderschönen Stadtkern)
Ist schon ein neues Buch in Bearbeitung und wenn ja, möchtest Du mir kurz verraten, worum es diesmal geht?
Meine Linie lautet hierbei stets: Wird nicht verraten! In diesem Falle könnte ich aber auch tatsächlich noch nichts durchblicken lassen. Ist noch alles sehr tief in einer gewissen Atmosphäre aus ersten Ideen gefangen, noch rein gar nix fix. Aber wird kommen.
Wärst Du lieber der Schurke oder der Gute in Deinen Krimis, falls Du dort eine Rolle spielen könntest?
Definitiv der Gute.
Wie recherchierst Du für Deine Bücher?
Da meine Geschichten bis dato in meiner Heimatstadt spielen und ich meine Heimat oftmals besuche, sozusagen in „Felderkundung“. Hinzu kommen natürlich die üblichen Quellen. Primär das Internet. Auch direkter Kontakt mit Menschen, die sich zu einer Sache besonders gut auskennen, kommt natürlich vor. Insbesondere dann, wenn ich Fragen zu einer Lokalität habe, die ansonsten, nun ja, nicht so viel Beachtung findet. Sprich: Über die und deren Geschichte man im Internet nicht so wirklich fündig wird. Ein Nischen-Raum sozusagen. Da sind Experten - welcher Art auch immer - stets hilfreiche, ergiebige und meist auch sehr spannende Quellen.
Hast Du lange gebraucht, um einen Verlag zu finden, der Deine Bücher druckt und herausbringt?
Nein, mittlerweile gibt es ja sehr viele und gute Möglichkeiten der Selbstvermarktung. Das Thema klassischer Verlag liegt bei mir genau genommen noch immer auf der langen Bank.
Schreibst Du nur Krimis oder auch andere Genrebereiche?
Bisher nur Krimis. Ich schiele aber auch schon seit Längerem auf die Bereiche Thriller und Mystery und auch historischer Roman. Das soll indes nicht heißen, dass mein nächstes Buch einer dieser Rubriken zuzuordnen sein wird. Aber ein „kann“ ist hier zumindest gegeben.
Du warst bestimmt nicht immer Autor. Welchen Beruf hast Du vor dem Schreiben ausgeführt und seit wann bist Du am Schreiben.
Genau genommen bin ich noch immer primär etwas anderes als Autor. Ich schreibe Geschichten, habe daran riesigen Spaß und freue mich gleichermaßen riesig, wenn sie gut ankommen. Meine laufenden Rechnungen zahle größtenteils nach wie vor über meine Tätigkeit als freier Marketingberater.
Hat sich Dein Leben verändert, als Du Dein erstes Buch herausgebracht hast?
Nein. Aber ich kann mich noch gut an den Moment erinnern, als ich nach rund einem Jahr harter Arbeit das erste Mal ein Buch in den Händen hielt, das ich selbst geschrieben habe. Das war schon etwas Besonderes.
Kann ich mir denken. Und Stolz ist man auch dann. Aber verdient Stolz!
Wie sieht momentan Dein Alltag aus? Wieviel Zeit verbringst Du mit dem Schreiben? Und wie baust Du den Alltag in das Schreiben ein?
Das lässt sich pauschal nicht so leicht sagen. Mein Hauptberuf ist wie gesagt ein anderer. Mittlerweile hat es sich bei mir eingestellt, dass ich sehr früh am Tag Ideen verarbeite, die ich am Vorabend / in der Nacht hatte. Zudem schreibe ich natürlich am Abend und an den Wochenenden. Ich schätze, 30 bis 40 Stunden in der Woche kommen da schon zusammen.
Hast Du noch Projekte, die Du in Zukunft erreichen wollen oder beenden wollen.
Ich fände es tatsächlich großartig, viel Geld zu haben, mit dem man dann wiederum viel Gutes bewirken könnte. Das Geld ist nicht das Ding. Aber einfach die Mittel zu besitzen, etwas für diese Welt, die Menschen, den Schutz der Arten, der Ozeane, den Hummeln und Bienen in den Städten und so weiter und so fort möglichst viel tun zu können. Das wäre schon toll.
Super, die Einstellung!
Was hat dir dein Vater und was hat dir deine Mutter mitgegeben?
Von meinem Vater habe ich gelernt, fortwährend reflexiv zu bleiben und nichts als einfach gegeben hinzunehmen. Von meiner Mutter habe ich die Liebe zur Natur und den Tieren und wohl auch eine gewisse emotionale Tiefe.
3 Dinge, die zu einem perfekten Tag dazu gehören?
Sorglosigkeit, Natur, „Freunde & Familie“.
Welcher Film bringt dich zum Lachen und welcher zum Weinen?
Oh weh. Also zum einen besitze ich seit Längerem keinen Fernseher mehr. Zum anderen … nein. Ich fürchte fast, da muss ich passen.
Welches Buch kannst du uneingeschränkt empfehlen und warum?
Au weia. Da wiederum gibt es eine ganze Menge. Ich nenne mal zwei. Eines, das ich immer wieder lesen, bzw. hören könnte und ein aktuelles:
Ulf Schiewe: Der Bastard von Tolosa. Weil es einfach grandioser Lesestoff ist, erzählt wie gemalt und in der Hörbuchfassung von einem Reinhard Kuhnert gelesen, der dafür wie geschaffen zu sein scheint.
Gil Ribeiro: Schwarzer August. Weil ich die Figuren dieser Regionalkrimi-Reihe aus Portugal nicht nur liebe, sondern mich speziell bei diesem vierten Teil an einer Stelle regelrecht gebogen habe vor Lachen.
Lebensmotto?
Noch nie drüber nachgedacht.
Was würdest du deinen Lesern gerne einmal sagen?
Es ist eher so, dass ich mich über alles freue, was ich von meinen Lesern zu hören bekomme. Egal ob Lob oder „Tadel“. Ich spreche ja sozusagen über meine Bücher. Wenn ich dann mit Lesern in Kontakt komme, freue ich mich primär darüber, einfach nur zuhören zu können.
Planst Du Deine Bücher immer von Anfang bis Ende oder verselbstständigt sich ein Charakter auch mal?
Ich bin einer dieser „findenden“ Schreiber. Ich plane also nur sehr wenig. Anfang, Ende. Das dazwischen entwickelt sich dann, wobei ich den groben Handlungsstrang selbstverständlich im Hinterkopf habe. Doch selbst der ist über die gesamte Dauer des Schreibens hinweg nicht zwingend in Stein gemeißelt.
Einmal ganz frech gefragt: Wieso führe ich das Interview mit dir?
Erst mal finde ich frech immer total klasse! Weiß nur nicht, was ich auf die Frage antworten soll … hmhhhhh. Was auch immer dein Ziel und dein Konzept sein mag. Gewiss wird auch Neugierde ein Teil davon sein. Und Himmel, was wäre das für eine Welt ohne die Neugierde!
(ja, ich war erst am überlegen, ob ich diese Frage rausnehmen soll. Aber dann dachte ich, hey, lass sie mal drin. Und ja, es ist Neugierde dabei :-)
Wie gehst du mit negativen Rezensionen um?
Wenn es kein statistischer Ausreißer ist – also komplett abseits vom bisherigen Durchschnitt – nehme ich mir Kritik zu Herzen und versuche, etwas aus der Sache für mich herauszuziehen. Zudem bin ich jemand, der stets versucht, zu antworten, zu reagieren. Und ganz wichtig ist es höflich zu bleiben und es auf keinen Fall persönlich zu nehmen. Ich selbst habe auch schon Bücher gelesen, die „objektiv“ gesehen wohl klasse waren, ich mir selbst aber gedacht habe: „Oh je, was ist das denn …?“ Geschmäcker sind nun mal verschieden. Und das ist gut so.
Was magst du überhaupt nicht in Büchern?
Ich bin ehrlich gesagt kein großer Freund von … erotischen Szenen. Vielleicht liegt es daran, dass die ja irgendwie dann doch näherungsweise stets gleich ablaufen :-)
Wie kommt es, dass Du Deiner Heimat den Rücken gekehrt hast? Dem schönen Frankenland?
Ein Botschafter muss sein Land nun mal verlassen, um es repräsentieren, um dafür Werbung machen zu können :-) Außerdem werde ich bestimmt eines Tages zurückkehren.
(Hoffentich, denn so lerne ich Dich vielleicht mal persönlich kennen)
So undn un zu den Büchern, welche der Autor Marcus Emmes schon geschrieben hat.
- Verlag: BoD - Books on Demand 18. Juli 2019
- ISBN: 978-3744841238
- Taschenbuch 15.99 Ebook 10.99
- Verlag: BoD - Books on Demand 3. Juli 2020
- ISBN: 978-3751969475
- Taschenbuch 14.99. Ebook 7.99
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen