Grüß Gott
Wenn man an
Franken denkt, denkt man evtl. an viele Kirchen, die Rhön, Frankenwein,
Bratwürsten und Lebkuchen. Aber Frangn bietet
noch viel mehr, was manche gar nicht wissen. Nämlich namhafte Autorinnen und
Autoren. Und eine davon - eine waschechte Mittelfränkin habe ich
interviewen dürfen.
Schon
während ihrer Schulzeit hat Anja Mäderer Kurzgeschichten geschrieben und war
Vorlesepatin im Kindergarten.
Irgendwann
zog es das Maadla des Studiums wegen nach Würzburg, wo sie Lehramt
studierte. Daneben war sie aber nicht untätig, sondern arbeitete als
Tutorin am Lehrstuhl für neuere Deutsche Literaturwissenschaft. Sogar bei ihren
Kurzgeschichten hatte sie Erfolg. Dann kam ihr erster Krimi bei Emons heraus „Mainleid“
Mit
Beendigung ihres Studiums arbeitete sie als Deutschlehrerin für unbegleitete
Minderjährige Flüchtlingen. Das finde ich eine großartige Arbeit und ziehe den
Hut. Auch entstand dabei gleich der zweite Teil von dem Würzburg Krimi „Mainschatten".
Aber nicht
nur als Deutschlehrerin engagierte Anja sich sozial, nein im Frühjahr
2016 reiste sie nach Argentinien um dort in der Hauptstadt für ein viertel Jahr
an einem sozialen Projekt mitzuarbeiten.
Inzwischen
arbeitet sie wieder als Referendarin in – nein nicht Franken (schade)
Ingolstadt.
Also ich finde, Anja Mäderer ist eine sehr engagiert Schriftstellerin mit einer
sehr sozialen Ader, wo sich manch einer eine dicke Scheibe von Abschneiden
kann. Egal ob es jetzt um das lehren geht oder um das Lesen. Beides finde ich
sehr wichtig im Leben.
Aber nun zu
dem interessanten Interview!! Und ein dickes Danke für die Zeit, die Du Dir,
liebe Namensvetterin, für mich genommen hast. Bitte nehme Platz auf dem braunen Sofa und erzähle ein wenig von Dir.
Wie recherchierst Du für Deine Bücher?
Ich habe zum
Glück einen Freundeskreis, der für Recherchen gut geeignet ist: Apothekerinnen,
Ärzte und sogar Polizisten. Da frage ich dann anfangs oft nach und lasse mir
auch Hintergrundliteratur empfehlen. Ansonsten suche ich aber auch direkt
Kontakt zu den Spezialisten und frage nach, ob ich ein Interview führen könnte.
So war das beispielsweise mit der Kripo in Würzburg. Es ist für mich wichtig,
die Schauplätze selbst gesehen zu haben, über die ich dann schreibe.
(Das merkt
man in den Krimis. Es ist so bildlich dargestellt, als würde man selber dort
sein. Fei wergli!)
Planst Du Deine Bücher immer von Anfang bis Ende oder verselbstständigt
sich ein Charakter auch mal?
Ich bin ein
ziemlich spontaner Schreiber. Ich habe zwar einen groben Plan im Kopf, schreibe
aber dann meist einfach die Teile, auf die ich gerade Lust habe und baue das
dann nach und nach zusammen, fülle Lücken usw.
Dabei
entwickeln sich die Charaktere oft ganz anders als ich es geplant habe. Die
überraschenden Szenen sind aber oft die besten, weil sie die Stimmung eines
Moments einfangen.
Hast Du lange gebraucht, um einen Verlag zu finden, der Deine Bücher druckt
und herausbringt?
Ich habe genau ausgewählt, an welche Verlage ich das
Exposé meines ersten Krimis schicke und hatte dann auch recht schnell Erfolg.
Beim zweiten Buch war es einfacher, da hat der Verlag direkt angefragt, ob ich
nicht einen zweiten Band schreiben möchte – und der war zu dem Zeitpunkt schon
in Arbeit.
Was magst du überhaupt nicht in Büchern?
Wenn Autoren
ihre Figuren zu sehr quälen! Die Fitzek-Krimis beispielsweise sind alle
unheimlich spannend, aber ich würde keines seiner Bücher ein zweites Mal lesen…
Mir gefällt es besser, wenn neben der spannenden Handlung auch Humor und
geistige Herausforderung enthalten ist und natürlich Figuren, die einem ans
Herz wachsen.
Wie gehst du mit negativen Rezensionen um?
Zunächst
ärgere ich mich ganz schrecklich und rege mich auf und gebe bissige Kommentare
ab. Danach denke ich darüber nach, inwiefern die Kritik berechtigt ist. Und am
Ende kann ich meistens darüber lachen. Ich muss aber dazu sagen, dass ich in
der Beziehung bisher ziemlich viel Glück und überwiegend wohlwollende
Rezensenten hatte!
Was hat dir dein Vater und was hat dir deine Mutter mitgegeben?
Von meiner
Mutter habe ich die Liebe zu Büchern und zum Lesen (und eine gewisse
Sammelleidenschaft). Von meinem Vater habe ich die Freude an öffentlichen
Auftritten (obwohl ich vor Lesungen immer sehr nervös bin) und den Glauben,
dass ich Vieles schaffen und bewirken kann.
Hast Du noch Projekte, die Du in Zukunft erreichen oder beenden willst?
Unendlich
viele und es kommen ständig neue dazu! Angefangene Kurzgeschichten, ein
wunderbar lustig-kitschiger Mädchenroman, der zur Hälfte fertig ist, Planungen
für den dritten Band meiner Krimireihe und vielleicht sogar mal ein Thriller
oder ein Drehbuch dazu…
(oh ja, ein
Dritter Teil wäre toll. Ich mag Nadja)
Was würdest du deinen Lesern gerne einmal sagen?
Was wäre ein Autor ohne Leser? Ich
bin sehr sehr froh, dass es euch gibt und ich freue mich immer sehr über
Rückmeldungen, Rezensionen oder wenn ihr mal bei einer Lesung vorbeischaut.
In diesem Sinne
Servus
(letztes
Bild von der Homepage Anja Mäderer)
Tolles Interview. Besonders die Reaktion auf negative Rezensionen hat mir gefallen :-)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Gela
http://gelas-home-of-books.blogspot.de