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Samstag, 21. Januar 2017

Interview mit einen Autor ... heute Marc Pain



Bildergebnis für Marc PainHeute gibt es wieder ein neues Interview mit einen sympathischen Autor. Ich habe schon das ein oder andere Buch von ihm gelesen und da steckt echt Potzential drin. Marc Pain hat sich die Zeit genommen und mir die vielen Fragen beantwortet.
 Ein bisschen möchte ich aber Euch noch über den Autor verschiedener Genre verraten. Marc Pain ist wasschechter Norddeutscher. Heute lebt er in Hamburg. Ach, ich würde ihn ja mal so gerne reden hören, denn ich liebe das Hamburger Dialekt -bzw. das Norddeutsche! Am meisten freue ich mich auf das Ende des Jahres, denn da soll der Fortsetzungsroman von "Geh nicht dorthin" herauskommen. Ich selber habe das Buch gelesen. Und dann ist ja noch die Ermittlerreihe, wo der Autor dran arbeitet.
Alle bisherigen Veröffentlichungen findet Ihr auf seiner Homepage. Bitte nehme Platz auf dem braunen Sofa und erzähle ein wenig von Dir.

 Wie bist Du dazu gekommen, Autor zu werden?
 Das kann ich gar nicht so genau sagen. Die Lust am Schreiben habe ich schon als Kind für mich entdeckt. Wenn ich ein Buch gelesen oder einen Film gesehen habe, habe ich mir eine veränderte Handlung, ein alternatives Ende oder neue Charaktere ausgedacht. Es gibt kaum einen Zeitpunkt in meinem Leben, in dem ich nicht an irgendeiner Geschichte, einem Gedicht oder anderen Texten gewerkelt habe.

Du schreibst ja verschiedene Genre wie Thriller, Horror oder Science Fiction. Warum so viele verschiedene?
 Dass ich in mehreren Genres schreibe, hat sich ganz einfach so ergeben. Angefangen habe ich mit Fantasy, danach habe ich mich an einer Horrorgeschichte versucht. Da ich selbst am meisten Thriller, Krimis und SciFi lesen, habe ich angefangen auch in diesen Genres zu schreiben. Einen Krimi zu schreiben, habe ich mich lange Zeit nicht getraut, obwohl es schon lange ein Wunsch von mir war. Seitdem ich damit angefangen habe, läuft es besser als bei allen Büchern zuvor.

Wie recherchierst Du für Deine Bücher, und woher kommen die Ideen?
 Bei allen Ideen bastle ich zunächst im Kopf an ihnen herum. Ich probiere aus und schaue, was mir mein Gefühl dazu sagt. Dann fange ich auch meistens schon an mit dem Schreiben – ohne vorher groß zu recherchieren oder mich mit anderen Sachen aufzuhalten. Erst möchte ich herausfinden, wie der Schreibfluss mit dieser Idee ist. Manchmal merke ich dann, dass ich mich lieber an etwas anderem versuchen sollte – um diese Idee eventuell später aufzugreifen.

Wenn der erste Schritt erfolgreich war und ich mich wohl mit der Idee fühle – kommt es ganz auf das Werk drauf an.

Einige Bücher erfordern eingehende Recherchen. Die Recherchen müssen in einen Plot umgearbeitet werden, und erst danach kann ich mit dem Schreiben beginnen. Recherchierte Sachen müssen zudem überprüft werden, ob sie denn wirklich so stimmen.

Bei anderen Büchern kann ich mich sofort an den schönsten Teil der Arbeit machen – dem Schreiben. Einfach nur schreiben.

Ganz selten kam es auch schon vor, dass ich ein Werk während der Überarbeitung komplett umgeschrieben habe.

Was alle Werke wieder gemeinsam haben, sind die Arbeiten am Cover, dem Klappentext und dem Ausfeilen der Marketingstrategie. Testleser, Lektor und Korrektor gehören auch zum Entstehungsprozess dazu. Meistens nehmen die Überarbeitungen der Werke mehr Zeit in Anspruch, als das eigentliche Schreiben.

Haben persönliche Erlebnisse Einfluss auf Deine Romane?
 Selbstverständlich. Aus genau diesem Grund habe ich damit angefangen Gedichte zu schreiben. Sie dienen mir als Ventil und am schönsten ist es, wenn meine Worte andere berühren, sie nachdenklich stimmen und ihnen helfen.

Das menschliche Wesen zu studieren, gehört auf jeden Fall zu einer meiner Autorenkrankheiten. Und das Erlernte – durch Beobachten angeeignetes Wissen, versuche ich dann auf meine Figuren anzuwenden.

Momentan arbeitest Du an einer Sammleredition. Worum geht es da und wie viele Bände sollen erscheinen?
 Es geht um einen Mordermittler und seinen Assistenten. In einer neunteiligen Buchreihe klären die beiden Ermittler aus Hamburg, verschiedene Mordfälle auf. Derzeit arbeite ich am zweiten Band. Grob vorgeplotten sind alle neun. Wenn ich, wie erhofft, vorankommen, sollte ich 2021-22 mit der Reihe fertig sein.
(kleine Anmerkung meiner Seite: Ui, das ist ein Zeitraum. Hoffentlich darf ich dann noch alle Bücher lesen. Aber so sehen positive Zukunftpläne aus)

Was war dein allererster Versuch einen Roman zu schreiben und was ist mit ihm passiert?
 Im Alter von 9 oder 10 Jahren habe ich die erste längere Geschichte geschrieben – eine Abenteuergeschichte, in der es um Piraten ging. Was daraus geworden ist, weiß ich leider nicht.

Ist er veröffentlicht oder schlummert er gut versteckt in einer Schublade/Festplatte?
 Ob es von dieser Geschichte noch etwas Handschriftliches oder Virtuelles gibt, kann ich leider nicht sagen, ich weiß nicht, was damit geschehen ist und kann mich auch an so gut wie nichts daraus erinnern – schade irgendwie.

Was passiert mit dem Manuskript, wenn das Buch veröffentlicht ist? Wird das vom PC gelöscht oder irgendwo für später mal gespeichert?
 Gelöscht wird nichts. All meine Manuskripte befinden sich auf der Festplatte. Von etwas, in das ich so viel Zeit und Herz gesteckt habe, kann ich mich nicht einfach so mit einem Klick verabschieden.

Setzt Du Dir selber ein Pensum oder wie lange brauchst Du für ein Buch?
 Mein einziges Pensum, das ich mir setze, ist es mindestens 2.000 Wörter am Tag zu schreiben. Wenn das einmal nicht möglich sein sollte, dann ist mein Mindestanspruch, überhaupt was zu schreiben und wenn es nur ein- oder zweihundert Wörter sein sollten. Für einen Roman mit ungefähr fünfhundert (Taschenbuch-)Seiten, benötige ich zwischen zwei und drei Monaten, zusammen mit den Überarbeitungen nimmt es dann bis zu einem halben Jahr in Anspruch. Testleser, Lektorat, Ruhephasen … insgesamt bin ich dann schon zehn Monate oder ein Jahr mit einem Buch beschäftigt, bis es fertig ist.

Hattest Du schon mal eine Schreibflaute? Und wie gehst Du damit um?
 Nein niemals! …, das war natürlich ein Scherz. Ich denke jeder, der etwas Kreatives macht, hat auch mal eine Blockade. Danach, so wie jetzt, darüber zu sprechen fällt leicht. Dann kann man sagen, man sollte sich mit etwas Anderem beschäftigen, sich Ruhe gönnen und ähnliches. Wenn eine Blockade jedoch akut ist, dann laufe ich nicht selten die Wände hoch. Ganz automatisch will ich dann um so mehr weiterkommen, erzeuge dadurch Druck und fahre mich noch fester. Teilweise denke ich sogar, dass ich nie wieder schreiben kann. Eine Schreibblockade ist deshalb etwas sehr Unangenehmes, was aber zum Schreiben dazugehört. Um so häufiger man diesen Prozess jedoch durchschreitet, um so leichter fällt es einem – so ist es zumindest bei mir.

Wie sieht Dein Alltag derzeit aus und wie baust Du das Schreiben in diesen ein. Wo schreibst Du am liebsten?
 Ein typischer Tag: Aufstehen, Kaffee kochen und trinken, Sport machen und danach mache ich mich dann in der Regel an die Arbeit. In der Woche kümmere ich mich zuerst um meine Autoren- und Bücherseiten sowie um das Marketing: Werbung machen, mit Lesern und Kollegen austauschen, eMails beantworten, in den Sozialen Netzwerken aktiv sein … bevor ich schreibe, lese ich mindesten das letzte Kapitel meines Werkes, um wieder ein Gefühl für die Geschichte zu bekommen – meist fallen dann schon die ersten Korrekturen an. Erst wenn der Tag etwas fortgeschrittener ist, werde ich so richtig warm und schreibe dann meistens bis spät in die Nacht durch.

Wo veröffentlichst Du eine Bücher
 Bisher als Selfpublisher. Die Krimireihe, an der ich aktuell arbeite, möchte ich aber bei einem Verlag unterbekommen, welcher, das steht noch nicht fest.

Printbooks oder lieber Ebooks. Was veröffentlichst Du lieber?
Lieber die Printbooks, obwohl beide Formen, ganz klar ihre Vor- und Nachteile haben und ich deshalb für Autor und Leser beides sinnvoll finde.

Wie hat sich dein Leben – nach der ersten Veröffentlichung – verändert?
 Ich arbeite noch mehr als vorher und habe einen anderen Bezug zu meiner Arbeit. Was als Hobby, eine Leidenschaft, begann, wurde zu meinem Beruf, der auch meine Berufung ist. Ich habe seit meiner ersten Veröffentlichung eine Menge dazugelernt und stetig an mir gearbeitet. Ansonsten hat sich in meinem Leben nicht viel verändert. Ich schreibe, wie eh und je.

Du warst bestimmt nicht immer Autor. Welchen Beruf hast Du erlernt oder führst Du gerade aus.
 Ich habe verschiedene Berufe: Tischler, Gärtner oder Bäcker, ausgeführt. Mich hat schon immer so gut wie alles interessiert und ich schaue gern hinter die Kulissen der verschiedensten Berufe. Doch für mich kam von Anfang an nur der Beruf des Schriftstellers infrage.

Was ist der größte Störfaktor beim Schreiben
 Ganz eindeutig meine Katze, die versteht es einen in den unpassendsten Augenblicken zu stören: auf die Tastatur zu springen oder durch die Wohnung zu jagen und alles dabei umzurennen oder herunterzureißen.

 Planen oder einfach drauf los schreiben?
 Bei bestimmten Themen ist eine gewisse Planung und Recherche einfach notwendig, aber am liebsten schreibe ich einfach drauf los, lasse die Charaktere ihre eigenen Entscheidungen treffen und folge ihnen dann.

Was würdest du deinen Lesern gerne einmal sagen?
 Erst einmal: Danke, dass sie sich entschieden haben, etwas von mir zu lesen. Besonders über Rückmeldungen freue ich mich, weil dann ein direkter Kontakt zwischen Leser und Autor entsteht und nichts interessiert mich mehr, als die ehrliche Meinung meiner Leser.

 Bestimmt wirst Du oft in Interviews das Gleiche gefragt. Welche Fragen können Du nicht mehr “lesen” und welche Frage würdest Du gerne einmal beantworten?
 Es stimmt, dass sich bestimmte Fragen bei Interviews wiederholen, was ich aber nicht weiter schlimm finde. Besonders bei diesem Interview ist mir jedoch positiv aufgefallen, dass hier einige Fragen bei waren, die mir noch gar nicht gestellt wurden und welche, über die ich erst einmal etwas nachdenken musste. Das hat mir sehr Spaß gemacht und war in Sachen Interviews wahrlich abwechslungsreich.

Planst Du Deine Bücher immer von Anfang bis Ende oder verselbstständigt sich ein Charakter auch mal?
 Am meisten Vergnügen bereitet es mir, den Charakteren freien Lauf zu lassen und sich erst mal auf die Berichterstattung zu konzentrieren. Erst danach wird alles zurechtgerückt, umgeschrieben und ausgebessert.

Was magst du überhaupt nicht in Büchern?
 Langes Geschwafel, nur um ein paar Seiten vollzubekommen und übermäßig viele Klischees kann ich gar nicht ausstehen, ansonsten sehe ich Büchern wirklich offen gegenüber. Egal, in welches Genre sie jetzt auch fallen mögen.


Ich möchte mich für dieses Interview recht herzlich bedanken. Mir hat das Beantworten der Fragen sehr viel Spaß gemacht und es war abwechslungsreich und man merkt, dass die Fragenstellerin sich Mühe und Gedanken gemacht hat.

Ui, danke lieber Marc. Da freue ich mich über das Kompliment. Es hat mir aber auch Spaß gemacht, das Interview mit Dir zu machen und Deine überaus interessante Antworten zu lesen. Am besten hat mich das mit dem Störfaktor Katze gefallen. Jaja, die Katzen - kenn ich zu genüge :-) Danke für die Zeit, die Du Dir für die Fragen genommen hast.

               

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