Ich gestehe, wenn man den Namen Volker Sebold recherchiert, findet an nicht viel. Zumindest ich nicht 😊. Aber ich weiß, dass er ein ehemaliger Kriminalkommissar in Würzburg war und nun auch Schriftsteller. Und er ist in Haßfurt geboren. Und seine Krimis spielen rund um die Vogelsburg bei Volkach. Aber wer ist dieser Mensch hinter der Feder. Das habe ich mich gefragt und ihm ein paar Fragen gestellt. Unter dem Interview stelle ich seine Bücher genauer vor.
· Wie kamst Du auf die Idee zum letzten Buch?
o Viele Menschen interessierten sich für die Thematik „Islam und Islamismus“ und ich stellte fest, dass viel Unwissenheit herrschte. Dies wollte ich im aktuellen Buch mit einfließen lassen.
· Sind dort eventuell biografische Elemente mit darin verarbeitet?
o Biografisch ist das Buch nicht. Manche Anekdoten habe ich schon einfließen lassen und die Arbeit im Rahmen der Extremismusprävention ist authentisch.
· Ist schon ein neues Buch in Bearbeitung und wenn ja, möchtest Du mir kurz verraten, worum es diesmal geht?
o Ein neues Buch ist noch weiter weg. Aber ich könnte mir vorstellen, dass die Protagonisten der ersten beiden Bücher in einem dritten Band nochmal eine Rolle spielen.
· Wärst Du lieber der Schurke oder der Gute in Deinen Krimis, falls Du dort eine Rolle spielen könntest?
o Ich finde beides interessant. Man behauptet oft, dass der Schurke mehr hergibt, aber auch der „Gute“ darf seine dunklen Seiten haben. Von daher lege ich mich da nicht fest.
· Wie recherchierst Du für Deine Bücher?
o Ich schöpfe aus der eigenen Erfahrung, lasse den Inhalt meiner Träume zu, recherchiere in der entsprechenden Literatur und im Internet oder führe Befragungen durch.
· Hast Du lange gebraucht, um einen Verlag zu finden, der Deine Bücher druckt und herausbringt?
o Mit den o.g. Büchern ging es beim Würzburger Echter-Verlag sehr schnell, wofür ich natürlich unendlich dankbar bin. Ansonsten ist es ohne Literaturagentur nahezu unmöglich seine Manuskripte bei einem renommierten Verlag unterzubringen.
· Schreibst Du nur Krimis oder auch andere Genrebereiche?
o Ich lege mich nicht auf das Krimigenre fest. Man kann „AM ANSCHLAG“ auch als politisches Buch lesen.
· Du warst bestimmt nicht immer Autor. Welchen Beruf hast Du vor dem Schreiben ausgeführt und seit wann bist Du am Schreiben.
o Ich bin kein professioneller Autor. Ich war Polizist, aber das Schreiben begleitet mich schon seit meiner Schulzeit.
· Wann hast Du herausgefunden, dass Du das Schreiben hauptberuflich machen möchtest
· Hat sich Dein Leben verändert, als Du Dein erstes Buch herausgebracht hast?
o Mein Leben hat sich insoweit verändert, dass man neue, interessante Menschen kennenlernt und beim Schreiben immer dazulernt.
· Wie sieht momentan Dein Alltag aus? Wieviel Zeit verbringst Du mit dem Schreiben? Und wie baust Du den Alltag in das Schreiben ein?
o Ich bin Pensionär und mache einfach Dinge, die mir Spaß machen. Aber Haus, Garten und Haushalt fordern schon auch ihre Zeit. Zudem kümmere ich mich um meine pflegebedürftige Mutter, was einen auch auf Trab hält. Wenn ich genug Material zum Schreiben gesammelt habe und mein Gedankengerüst steht, schreibe ich aber diszipliniert mehrere Stunden am Tag durch.
· Hast Du noch Projekte, die Du in Zukunft erreichen wollen oder beenden wollen.
o Schreibprojekte sind im Kopf vorhanden. Noch ein dritter Band mit den Protagonisten aus „BULLENHITZE“ und „AM ANSCHLAG“ und mir schwebt noch ein Drama über geflüchtete Jugendliche aus Afghanistan vor.
· Was hat dir dein Vater und was hat dir deine Mutter mitgegeben?
o Mit meinem Vater hatte ich ein ambivalentes Verhältnis, aber vielleicht die Einstellung, das Leben als Freude zu empfinden. Von meiner Mutter auf jeden Fall die Empathie und ein Gerechtigkeitsverständnis.
· 3 Dinge, die zu einem perfekten Tag dazu gehören?
o Kaffee am Morgen // Gute Musik // Harmonie im Alltag
· Welcher Film bringt dich zum Lachen und welcher zum Weinen?
o Es gibt nur einen Film, der mich zum Lachen und Weinen bringt: LÉOLO v. Jean-Claude Lauzon
· Welches Buch kannst du uneingeschränkt empfehlen und warum?
o MOBY DICK – weil es alles enthält, was ein gutes Buch ausmacht (Spannung, Abenteuer, Philosophie, Psychologie …).
· Lebensmotto?
o „Jede Art von Schreiben ist erlaubt, nur nicht die langweilige“ – Voltaire
· Was würdest du deinen Lesern gerne einmal sagen?
o Unterstützt die lokalen Buchhändler/innen und die Kleinkunstszenen!
· Bestimmt wirst Du oft in Interviews das Gleiche gefragt. Welche Fragen können Du nicht mehr “lesen” und welche Frage würdest Du gerne einmal beantworten?
o Interviews habe ich noch nicht so häufig geführt, daher bin ich für alles offen und nicht gelangweilt.
· Planst Du Deine Bücher immer von Anfang bis Ende oder verselbstständigt sich ein Charakter auch mal?
o Der Anfang muss schon passen, dann kann sich eine Geschichte auch noch verändern und der Schluss des Öfteren angepasst werden. Auch die Charaktere verselbstständigen sich mal, aber die fange ich dann schon wieder ein😊
· Hast du selber schon mal die Orte/Gegenden bereist von denen Du in deinen Romanen so schreibst? Und was lässt Dich immer wieder solche Orte für Deine Romane auswählen?
o Wenn man über Orte/Gegenden schreibt, sollte man schon mal dagewesen sein oder zumindest gut recherchiert haben. Würzburg, die Mainschleife, hier lebe ich und habe gearbeitet. Daher kann ich es mit allen Sinnen erfassen und versuchen, beim Leser/in Bilder im Kopf entstehen zu lassen. Kopfkino, eben.
· Wie gehst du mit negativen Rezensionen um?
o Damit muss man auch leben. Es ist ein wenig frustrierend, aber es hält mich nicht ab, weiter zu schreiben. Kam bis dato nicht so häufig vor😉ist aber auch motivierend, noch besser zu werden.
· Was magst du überhaupt nicht in Büchern?
o Kitschige
Happyends und Bücher, die nur auf den Massengeschmack ausgerichtet sind
Vielen lieben Dank, Volker Sebold für das sehr interessante Interview.
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